Menschliches Wohlbefinden und Fähigkeiten, soziale Gerechtigkeit Deutschland fördert langfristig gute Beschäftigung und den sozialen Dialog weltweit: „Agenda für gute Arbeit weltweit“
Agenda für gute Arbeit weltweit
Deutschland war im Berichtszeitraum einer der größten Geber im Bereich der nachhaltigen Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung. Die „Agenda für gute Arbeit weltweit (Externer Link)“ wurde 2023 als Programm für eine beschäftigungswirksamere Entwicklungszusammenarbeit des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vorgestellt. Der Fokus liegt auf Ausbildung und sozialer Sicherung im Kontext guter Arbeit, auf der Zusammenarbeit mit Gewerkschaften und anderen Interessenvertretungen von Erwerbstätigen, der Inklusion von Menschen mit Behinderung sowie Arbeits- und Fachkräftemigration.
Die Stärkung von sozialem Dialog ist ein zentraler Hebel für die Schaffung von guter Arbeit weltweit. Er umfasst die Förderung von Austausch und gegenseitiger Beratung sowie die Verhandlung zentraler Entscheidungen zwischen Regierungen, Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden. In Anbetracht des gegenwärtigen Strukturwandels und mit Blick auf eine faire Lastenteilung der digitalen und ökologischen Transformation (Just Transition) ist das besonders wichtig. Denn wirksamer sozialer Dialog trägt dazu bei, dass die Interessen aller Gesellschaftsgruppen artikuliert, abgewogen und in Einklang gebracht werden.
Im Schulterschluss mit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie internationalen Sozialpartner*innen (allen voran der Deutsche und der Internationale Gewerkschaftsbund und die Internationale Arbeitgebendenorganisation) hat die Bundesregierung deshalb einen internationalen Aufruf für mehr Sozialdialog (Externer Link) in der Gestaltung von Just-Transition-Prozessen gestartet – für einen sozial-gerechten Strukturwandel, der gute Arbeitsplätze erhält und neue schafft.
Mit dem internationalen Aufruf zur Stärkung des sozialen Dialogs sind auch neue aktionsorientierte Initiativen entstanden. Ein konkretes Beispiel ist ein Projekt der Bundesregierung mit der ILO, das Sozialpartner in Entwicklungsländern stärker in die Aktualisierung nationaler Klimaschutzziele (NDC 3.0) einbindet. Bislang war das nur bei einem von zehn Ländern der Fall. Nun werden den Sozialpartnern verbesserte Daten und Praxisbeispiele zur Verfügung gestellt, um Umwelt- und Arbeitsweltaspekte zu vereinen. Dies stärkt langfristig die Widerstandsfähigkeit von Regionen, Unternehmen und Arbeitsplätzen.
Global Accelerator on Jobs and Social Protection for Just Transitions (BMZ)
Den Global Accelerator on Jobs and Social Protection for Just Transitions (Externer Link) hat 2021 UN-Generalsekretär António Guterres ins Leben gerufen. Die Initiative zielt darauf ab, bis 2030 zusätzlich vier Milliarden Menschen sozial abzusichern und 400 Millionen menschenwürdige Arbeitsplätze zu schaffen. Die Doppelstrategie aus sozialer Sicherung und Beschäftigung ist ein wichtiger Hebel, um Armut und Hunger zu verringern, Menschen vor Krisen zu schützen und Gesellschaften widerstandsfähiger (resilienter) gegen globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu machen. Die G7 hat im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft 2022 diese Initiative unterstützt.
Die Bundesregierung unterstützt die Zielerreichung und hat hierzu das M-GA (Externer Link) (Multistakeholder Engagement to Implement the Global Accelerator and the World Bank Compass) zwischen UN, Weltbank und vielen Partner- und Geberländern initiiert. Mit der M-GA wurde auf globaler Ebene ein Koordinierungs- und Finanzierungsmechanismus etabliert, der sowohl UN-Organisationen als auch die Weltbank sowie Regierungen und Zivilgesellschaft aus dem globalen Norden und globalen Süden umfasst. Das M-GA hat in einer ersten Runde neun innovative Projekte zur Stärkung von sozialer Sicherung und guter Arbeit gefördert. Mit der im Mai 2025 gestarteten zweiten Runde werden circa 20 weitere Länder unterstützt. Das BMZ hat hierfür insgesamt 27 Millionen Euro bereitgestellt.
Stand: 17.06.2025