3. Freiwilliger Staatenbericht Deutschlands zum HLPF 2025 (VNR)

VNR 2025 Beitrag der Metropolregion Rhein-Neckar

Nachhaltige Entwicklung in der Metropolregion Rhein-Neckar

Die Metropolregion Rhein-Neckar engagiert sich aktiv für die Umsetzung der Agenda 2030 und hat Nachhaltigkeit als strategisches Ziel in ihre Regionalentwicklung integriert. Durch interkommunale Zusammenarbeit, digitale Beteiligungsformate, internationale Vergleichbarkeit sowie sektorübergreifende Kooperationen werden nachhaltige Transformationsprozesse gestaltet. Bereits seit 2019 verknüpft der Verband Region Rhein-Neckar alle Maßnahmen systematisch mit den SDGs (Beschluss ARR 49/19/01). Ziel ist es, die regionale Infrastruktur ökologisch und sozialverträglich zu gestalten, um langfristig eine hohe Lebensqualität für die Bevölkerung sicherzustellen.

1. Beteiligung der Bürger:innen und digitale Plattformen

Zur Sicherstellung eines partizipativen Nachhaltigkeitsprozesses wurden mehrere Online-Befragungen durchgeführt. Zwischen September und Oktober 2020 beteiligten sich 997 Einwohner:innen an einer ersten Erhebung zur Identifikation zentraler Bedarfe. Im März 2024 wurde eine zweite Befragung zur Veränderung der Einschätzungen in Bezug auf die Agenda 2030 durchgeführt. Diese Bürgerbefragungen haben entscheidend dazu beigetragen, die Nachhaltigkeitsbemühungen der Region weiterzuentwickeln und gezielt auf die Bedürfnisse der Bevölkerung einzugehen.

Ergänzend dazu wurden digitale Beteiligungsformate geschaffen, um die Mitwirkung der Bürger:innen zu fördern. Die Plattform „Nachhaltig im Dialog“ dient als offenes Forum zur Sammlung innovativer Ideen für nachhaltige Projekte. Neben der Möglichkeit zur anonymen Teilnahme können sich registrierte Nutzer:innen aktiv in Entscheidungsprozesse einbringen und so zur Gestaltung der Zukunft der Metropolregion beitragen.

Good Practice: Die digitale Plattform „Nachhaltig im Dialog“ hat es ermöglicht, zahlreiche nachhaltige Initiativen aus der Bevölkerung heraus zu realisieren.

2. OECD-Monitoring und internationale Vergleichbarkeit

Ein entscheidender Schritt zur Messbarkeit der nachhaltigen Entwicklung in der Metropolregion Rhein-Neckar war die Teilnahme am OECD-Projekt „A Territorial Approach to the SDGs“. Seit Dezember 2020 arbeitet die Region mit der OECD und lokalen Partnern zusammen, um ihre Nachhaltigkeitsleistung im internationalen Vergleich zu bewerten. Dabei werden sowohl Fortschritte als auch Handlungsbedarfe sichtbar gemacht, um gezielt nachhaltige Entwicklungsmaßnahmen zu fördern.

Good Practice: International comparability and exchange with various stakeholders.

3. Nachhaltigkeitsmonitoring und regionale Steuerung

Um den Fortschritt der nachhaltigen Entwicklung kontinuierlich zu überprüfen, wurde ein regionales Monitoring-System mit relevanten Indikatoren (KPIs) aufgebaut. Dieses System soll nicht nur die Gesamtentwicklung der Metropolregion Rhein-Neckar abbilden, sondern auch Kommunen dabei unterstützen, eigene Fortschritte zu messen und Maßnahmen gezielt anzupassen. Das Nachhaltigkeitsdashboard (Externer Link) wird mit dem Metropolatlas Rhein-Neckar und dem regionalen Datenportal verknüpft und als Open-Source-Lösung gestaltet, sodass es auch in anderen Regionen Anwendung finden kann.

Good Practice: Entwicklung eines regionalen Monitoringsystems mit relevanten Indikatoren (KPIs), das nicht nur die Gesamtentwicklung der Metropolregion abbildet, sondern auch Kommunen dabei unterstützt, eigene Fortschritte zu messen und Maßnahmen gezielt anzupassen.

4. Freiwilliger Nachhaltigkeitsbericht (Voluntary Local Review)

Die Metropolregion Rhein-Neckar hat einen freiwilligen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht, der die Fortschritte der Region in fünf priorisierten SDGs dokumentiert: Bildung (SDG 4), erneuerbare Energien (SDG 7), nachhaltige Stadtentwicklung (SDG 11), verantwortungsvoller Konsum (SDG 12) und Klimaschutz (SDG 13). Der Bericht dient als Modell für andere Kommunen und soll diese ermutigen, eigene Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen. Link zum VLR der Region: Mediacenter - Publikationen (Externer Link)

Good Practice: Die Gemeinde Dossenheim hat als eine der ersten kleineren Kommunen in der Region einen eigenen VLR veröffentlicht und übernimmt damit eine Vorbildfunktion für nachhaltige Entwicklung auf lokaler Ebene.

5. Sektorübergreifende Nachhaltigkeitskonferenz

Zur weiteren Stärkung der regionalen Nachhaltigkeitsstrategie wird am 13. Februar 2025 die erste sektorübergreifende Nachhaltigkeitskonferenz stattfinden. Diese Veranstaltung bringt Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik zusammen, um gemeinsame Strategien zur Förderung nachhaltigen Handelns zu entwickeln. Ein besonderer Fokus liegt darauf, nachhaltige Geschäftspraktiken als wirtschaftlichen Vorteil zu etablieren und Unternehmen sowie Organisationen bei der Umsetzung neuer EU-Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung zu unterstützen.

Good Practice: Entwicklung von Best-Practice-Strategien für Unternehmen, um Nachhaltigkeitsanforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern als Wettbewerbsvorteil zu nutzen.

Fazit und Ausblick

Die Metropolregion Rhein-Neckar setzt mit ihren integrierten Nachhaltigkeitsaktivitäten ein starkes Zeichen für die nachhaltige Entwicklung auf regionaler und kommunaler Ebene. Durch Monitoring, Bürgerbeteiligung und sektorübergreifende Kooperationen wird die Region als Vorreiter in der nachhaltigen Transformation positioniert. Ein zweiter, integrativer Nachhaltigkeitsbericht soll entstehen, um die Fortschritte der Kommunen sichtbar zu machen und Impulse für andere Regionen in Deutschland und Europa zu liefern.


Siehe auch