VNR 2025 Beitrag der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 (wpn2030)
Gesellschaftliche Transformationen in Richtung Nachhaltigkeit sind komplex und erfordern den Einsatz der gesamten Gesellschaft. Für ihre effektive Gestaltung ist daher eine Ko-Produktion von Wissen und politischen Handlungsoptionen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zentral. Für die wirksame Umsetzung und Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) müssen insbesondere fortlaufend neu auftauchende Themen exploriert sowie wissenschaftlich basierte Impulse entwickelt werden, um Transformationen (weiter) anzuschieben. Für diesen Zweck hat die Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 (wpn2030) unter anderem das DNS-Lab entwickelt. Das DNS-Lab ist ein kompaktes, agiles und ko-kreatives Dialogformat, mit dem integriertes Wissen am Science-Policy-Society-Interface für die DNS transdisziplinär, ressortübergreifend und im Austausch mit der Wissenschaft erarbeitet wird. Die wpn2030 macht die wissenschaftlichen Methoden des Formats auch für andere Akteure nutzbar (wpn2030, 2024a (Externer Link); Löpelt et al., 2024 (Externer Link)).
Bei einem DNS-Lab werden innerhalb kurzer Zeit zu einer bestimmten Fragestellung unterschiedliche Perspektiven von 10 bis 30 Akteuren aus Wissenschaft, Politik/Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft zusammengebracht und gemeinsam reflektiert. Mit diesem Format sollen Anregungen und Impulse für die Politik, Forschung und die gesellschaftliche Transformation entwickelt werden (wpn2030, 2024a (Externer Link); Löpelt et al., 2024 (Externer Link)). Das in der transformativen Forschung verortete Format soll damit nicht nur Grundlagen für gesellschaftliche Transformationen bereitstellen, sondern auch Einfluss auf diese nehmen (Di Giulio & Defila, 2020, S. 5 f. (Externer Link)). Die wissenschaftliche Analyse wird dabei systematisch mit den Bedürfnissen der Praxis verzahnt, etwa durch gezielte Fragestellungen zu den Transformationsbereichen und Hebeln der DNS sowie deren systemischen Zusammenhängen. Internationales Peer-Learning schafft zudem eine globale Perspektive und ermöglicht gegenseitiges Lernen. Das DNS-Lab gilt damit als ein Good-Practice-Beispiel für ein interaktives Format an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, das zu einer ambitionierten, transformativen und systemischen Umsetzung der Agenda 2030 und des whole-of-society-Ansatzes in Deutschland beiträgt.
Dies wurde zuletzt am 10. Dezember 2024 deutlich, als zwei parallele DNS-Labs der wpn2030 an der Technischen Universität Berlin stattfanden. Über 40 Vertreter:innen aus Wissenschaft, Politik/Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft kamen zusammen, um gemeinsam Umsetzungsschritte für eine nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung zu erarbeiten beziehungsweise das Thema Kapazitätsaufbau für die Nachhaltigkeitstransformation, basierend auf dem Globalen Nachhaltigkeitsbericht 2023, zu explorieren (wpn2030, 2024b (Externer Link)). Letzteres Beispiel veranschaulicht das Potenzial des Formats, transdisziplinäre Nachhaltigkeitsdiskurse in Deutschland durch internationale wissenschaftliche Erkenntnisse anzuregen.